Meist beginnt es ganz harmlos. Ein Schwitzen hin und wieder, leichte Gewichtszunahme, ein schneller Pulsschlag und man macht sich noch keine großen Gedanken über die anfänglich kleinen Zeichen des Körpers. Doch irgendwann kann man sie kaum mehr ignorieren und unternimmt einen Gang zum Arzt. Hier erfährt die Frau nun, was sie eigentlich noch nicht in Betracht zog – die Wechseljahre machen sich in ihrem Körper bemerkbar. Dies ist zuerst wie ein kleiner Schock, denn diese schienen doch immer noch so weit entfernt. Wechseljahre erfordern nun ein Umdenken und auch einen bewussteren Umgang mit dem eigenen Körper. Körper und Psyche geraten in dieser Zeit leicht in einen bisher unbekannten und nicht immer angenehmen Zustand. Schnell fühlt man sich als Frau unattraktiv und fühlt sich in dem eigenen Körper regelrecht fremd. Die Zeit zum Umdenken muss beginnen. Eine neue Lebensphase will akzeptiert und angenommen werden.

Was geschieht im Körper
Meist beginnen die Wechseljahre zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr. Hier bemerkt man meist zuerst unregelmäßige Regelblutungen. Dies liegt daran, dass die Eierstöcke langsam ihre Tätigkeit reduzieren. Ein regelmäßiger Eisprung findet nicht mehr statt und die Blutungen hören teilweise über Monate auf, um dann wieder sehr stark aufzutreten. In dieser Zeit kann man sich nicht mehr auf den gewohnten Abstand der Regelblutungen verlassen. Durch die reduzierte Produktion des Östrogens, treten dann auch die lästigen Beschwerden bei der Frau auf. Gut 10 Jahre kann dieser Wandel im Körper dauern, bis er vollkommen abgeschlossen ist.
Was ist körperlich zu spüren
Leichte Zwischenblutungen stellen sich ein. Im Genitalbereich ist man verletzlicher und die nachlassende Östrogenproduktion lässt die Gebärmutter kleiner werden. Die Flüssigkeit wird nicht mehr ausreichend produziert, so dass dies auch in besonderen Stunden mit dem Partner auffällt. Auch die Brüste erschlaffen mehr, da Fett- und Bindegewebe nicht mehr so reguliert werden, wie man es bisher gewohnt war. Sehr negativ nimmt man die immer mehr erschlaffende Beckenmuskulatur wahr. Da die Schleimhäute auch hier schlechter durchblutet werden, kann sich hier im Laufe der Zeit sogar eine Inkontinenz bemerkbar machen. Haut und Haare werden dünner und es zeigen sich vermehrt Falten. Pigmentflecken sind hier bei manchen Frauen vermehrt. Die Haare werden dünner und oft zeigt sich auch noch ein Haarausfall. Leider kann man auch den Wuchs eines Damenbartes erkennen, denn das Testosteron beginnt zu überwiegen. So werden auch die Augen empfindlicher und man leidet teilweise des Öfteren unter einer Bindehautentzündung. Die Gefahr an Osteoporose zu erkranken nimmt zu, da auch die Knochenmasse in den Wechseljahren abnimmt. Die Waage zeigt in dieser Zeit plötzlich eine Tendenz nach oben. Leicht nimmt man nun zu und das Abnehmen wird jedoch sehr schwer, da sich der Grundumsatz verändert. Herz- und Kreislauf sind nicht mehr so belastbar und immer wieder bemerkt man einen sehr schnellen und ganz unmotivierten Pulsanstieg. Sehr unangenehm sind die plötzlichen Hitzewallungen. Das Verlangen nach Sexualität lässt nach und kann in einer bisher intakten Beziehung schnell ein neues Problem entstehen lassen.
Wenn die Psyche dabei schlapp macht
Leider hat die Frau nicht nur mit den körperlichen Symptomen in dieser Zeit zu kämpfen, denn auch die Psyche macht sich durch den Hormonmangel sehr bemerkbar. Angstzustände, Depressionen, Unlust und Trauer werden oft zu einem ständigen Begleiter und nehmen im schlimmsten Fall sogar jegliche Lebensqualität. Aber auch das Aufbrausen, leichte aggressive Züge und Ungeduld sind zu entdecken. Fast möchte man dann hier von einer Alterspubertät sprechen. Man beginnt sich nicht mehr attraktiv zu fühlen und vergleicht sich dann auch noch mit weitaus jüngeren Frauen. Plötzlich hat man auch nicht mehr die Wahl, ob man noch ein Kind bekommen möchte. Die Tatsache, dass dies nicht mehr geht, macht vielen Frauen große Probleme. Als ob man nun an Weiblichkeit verlieren würde. Dies kann zu einem gefährlichen Teufelskreis für die Seele werden, dem man unbedingt entkommen muss.
Was kann man tun
In erster Linie einmal die neue Situation und das bisher unbekannte Körpergefühl akzeptieren. Dies ist ein ganz natürlicher Wandel, der keine Lebensqualität nehmen muss. Nicht jede Frau leidet unter den Wechseljahren und manchmal spielt sogar die eigene Einstellung dazu eine große Rolle. Diese Zeit bedeutet nicht das Ende der Lebensqualität. Die Wechseljahre sind ein Wandel, der mit etwas eigenem Zutun auch einen neuen schönen Lebensabschnitt bedeuten kann.